Welche Adipositas-Operationen gibt es?
Adipositas-Operationen (bariatrische Operationen) sind medizinische Eingriffe, die dabei helfen können, starkes Übergewicht dauerhaft zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu verbessern. Alle Verfahren haben das Ziel, das Sättigungsgefühl zu verändern, die Nahrungsaufnahme zu verringern oder den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen. Die Wahl des Verfahrens hängt ab von:
- BMI und Begleiterkrankungen
- Essverhalten
- Alter und Gesundheitszustand
- Psychischen und sozialen Faktoren
- Empfehlungen des Adipositaszentrums
Im Folgenden findest du die wichtigsten Operationsmethoden in verständlicher Form (Schlauchmagen, Magenbypass/Roux-en-Y-Magenbypass und Mini- bzw. Omega-Loop-Magenbypass).
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Schlauchmagen (Sleeve-Gastrektomie)
Wie funktioniert es?
Ein großer Teil des Magens wird entfernt. Übrig bleibt ein schlauchförmiger Restmagen mit deutlich geringerem Fassungsvermögen.
Was bewirkt der Eingriff?
Man wird schneller satt. Das Hungergefühl nimmt ab, weil weniger vom „Hungerhormon“ Ghrelin gebildet wird.
Vorteile:
- Häufig sehr gutes Gewichtsresultat
- Weniger kompliziert als andere Operationen
- Keine Darmumleitung
Nachteile:
- Unumkehrbarer Eingriff (Magen bleibt dauerhaft verkleinert)
- Bei manchen Patienten kann die Gewichtsabnahme geringer ausfallen als beim Magenbypass
- Reflux (Sodbrennen) kann sich verschlimmern oder neu auftreten
- Eine Lebensstiländerung bleibt wichtig
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind nötig
Magenbypass (Roux-en-Y-Magenbypass)
Wie funktioniert es?
Der Magen wird stark verkleinert und ein Teil des Dünndarms wird umgeleitet. Dadurch gelangt weniger Nahrung in den restlichen Magen und Darm.
Was bewirkt der Eingriff?
Es kommt zu einer geringeren Energie- und Nährstoffaufnahme. Die Behandlung hat starke hormonelle Effekte, der Blutzucker verbessert sich deutlich. Oft tritt ein schneller und nachhaltiger Gewichtsverlust ein.
Vorteile:
- Sehr gute Ergebnisse bei starkem Übergewicht
- Besonders wirksam bei Typ-2-Diabetes
Nachteile:
- Komplexerer Eingriff
- Risiko für Vitamin- und Mineralstoffmängel → lebenslange Supplementierung notwendig
- Mögliches Risiko für Dumping-Syndrom (schnelle Magenentleerung → Übelkeit, Schwindel, Durchfall nach Mahlzeiten)
- Magen-Darm-Beschwerden möglich
- Gute Nachsorge entscheidend
Mini- bzw. Omega-Loop-Magenbypass
Wie funktioniert es?
Ähnlich wie der klassische Magenbypass, aber mit nur einer Darmverbindung. Dadurch ist der Eingriff technisch einfacher.
Was bewirkt der Eingriff?
Es ergibt sich eine gleich starke oder etwas stärkere Gewichtsreduktion im Vergleich zum Roux-en-Y. Die Blutzuckerwerte verbessern sich.
Vorteile:
- Ähnlich effektiv wie klassischer Magenbypass
- Einfachere Operation, kürzere Operationszeit
- Gute Wirkung bei Diabetes
Nachteile:
- Lebenslange Supplementierung notwendig
- Risiko von Gallenrückfluss in den Magen
- Mögliche Magen-Darm-Beschwerden wie beim klassischen Bypass