Adipositas-Operation nur, wenn ...
Die Voraussetzungen für eine Adipositas-Operation (bariatrische Operation) sind klar definiert. Sie sollen sicherstellen, dass der Eingriff medizinisch sinnvoll, verantwortungsvoll und langfristig erfolgreich ist.
1. Deutliches Übergewicht (BMI-Kriterien)
Eine Operation kommt in der Regel infrage bei:
- BMI ≥ 40 kg/m² ohne weitere Erkrankungen
- BMI ≥ 35 kg/m² mit relevanten Begleiterkrankungen, z. B.:
- Typ-2-Diabetes
- Schlafapnoe
- Bluthochdruck
- Fettleber
- Gelenkverschleiß
2. Nachweis, dass konservative Maßnahmen nicht ausreichend waren
Vor der Operation muss in der Regel belegt sein, dass andere Therapieformen mehrfach und ernsthaft versucht wurden – zum Beispiel:
- Ernährungstherapie / Diätprogramme
- Bewegungsprogramme
- Verhaltenstherapie
- Medikamentöse Therapie (wenn empfohlen)
Wichtig: Nicht jeder Versuch muss erfolgreich gewesen sein – entscheidend ist, dass ein strukturierter Versuch unternommen wurde.
3. Psychische und körperliche Eignung
Eine Operation setzt voraus:
- Psychische Stabilität
- Keine unbehandelten schweren Essstörungen (z. B. Binge-Eating ohne Therapie)
- Keine unbehandelten schweren psychischen Erkrankungen, die den Erfolg gefährden könnten
„Eine Adipositas-Operation ist eine Option, wenn konservative Methoden ausgeschöpft sind und erhebliche gesundheitliche Risiken bestehen. Sie erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, eine klare Motivation und die Bereitschaft zu langfristigen Veränderungen.“
4. Ärztliche Untersuchung und medizinische Abklärung
Vor dem Eingriff werden u. a. geprüft:
- Laborwerte
- Magen-Darm-Befunde (z. B. Magenspiegelung)
- Schlafdiagnostik bei Verdacht auf Schlafapnoe
5. Bereitschaft zur langfristigen Mitarbeit
Eine bariatrische Operation ist kein „Wundermittel“. Entscheidend sind:
- Wille zur Lebensstilveränderung
- Bereitschaft zur regelmäßigen Nachsorge
- Einhalten der Langzeit-Nahrungsergänzungen (z. B. Vitamine)
- Teilnahme an Schulungen und Beratungen im Adipositaszentrum
6. Mindestalter
- In der Regel ab 18 Jahren